„Bei uns brennt’s nicht!“

Das ist der häufigste Satz, den Brandschutzverantwortliche im Zusammenhang mit vorbeugender Brandschutzplanung zu hören bekommen. Diese Argumentation ist nicht nur fraglich, sondern überaus bedenklich! Warum? Weil das auch schon viele Betroffene gesagt haben, nur eben vor dem Brandfall.

Eines vorweg: Vorbeugender Brandschutz macht immer Sinn. Brände können überall und zu jeder Zeit entstehen. Kleinste Unachtsamkeiten im Betriebsgeschehen oder zufällige Ereignisse reichen häufig für eine Brandentstehung aus. Niemand ist vollkommend vor Brandgefahr geschützt und Brandschäden sind häufig existenzgefährdend. Selbst eine gute Brandschutzversicherung deckt selten den gesamten durch brandbedingte Produktionsausfälle entstandenen Schaden. Dennoch stoßen einzelne Brandschutzauflagen immer wieder auf Unverständnis, denn Brandgefahr wird meist nicht als präsent wahrgenommen. Ein aufmerksamer Blick in Tageszeitungen oder in die Einsatzstatistiken der örtlichen Feuerwehren vermittelt rasch ein anderes Bild.

Die besondere Brandgefahr im Bereich gewerblicher Betriebsanlagen ist eindrucksvoll in der Brandschadenstatistik der Brandschutzverhütungsstelle Oberösterreich ersichtlich. Dem Wirtschaftszweig Gewerbe kommen Brände im Jahr 2017 mit 199 Fällen und einem Gesamtschaden von 24.576.000 € teurer zu stehen als den Bereichen Industrie (42 Fälle mit einem Gesamtschaden von 3.274.000 €) und Zivil (519 Fälle mit einem Gesamtschaden von 14.193.000 €) gemeinsam. Insgesamt beliefen sich die Gesamtbrandschäden in Oberösterreich 2017 auf 55.193.000 €. Damit entfallen im Jahr 2017 rund 45 % der Brandschäden in Oberösterreich auf die Risikogruppe Gewerbe. Wesentlich bedeutender noch als diese Zahlen ist selbstverständlich die mit den Bränden einhergehende Gefahr für Betriebsangehörige. In Summe wurden 2017 allein in Oberösterreich 127 Personen bei Bränden verletzt.

Ähnlich wie in den vergangenen Jahren zählten zu den häufigsten Brandverursachern elektrische Energie (z.B. elektrische Anlangen in Kraftfahrzeugen, Stromerzeuger, elektrische Leitungen, Schalt-, Steuer- und Regelanlagen), Wärmegeräte (z.B.: mit festen Brennstoffen betriebene Feuerstätten, Wärmegeräte für Kochzwecke), sowie offenes Licht und Feuer (z.B. Asche, Glut, Funken, Schlacke, autogenes/elektrisches Schweißen & Schneiden…). Aber auch durch mechanische Energie, Blitzschlag, Selbstzündung, Behälter-Explosionen und Brandstiftung wurden bzw. werden zahlreiche Brände verursacht. Nachvollziehbar, dass immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer vorbeugenden Brandschutz ernst nehmen und sich für eine professionelle Brandschutzplanung durch Unterstützung eines Brandschutzexperten entscheiden.

Der Sammelbegriff „vorbeugender Brandschutz“ inkludiert im Übrigen alle baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Maßnahmen, die der Entstehung und Ausbreitung von Bränden entgegenwirken. Dazu gehört unter anderem:

Für nähere Infos zum Thema professionelle Brandschutzplanung ist DRIMAS-Brandschutzbeauftragter Reinhard Gruber unter +43 664 183 06 82 ([email protected]) zu erreichen. Im Bereich Brand- und Explosionsschutz übernimmt DRIMAS unter anderem die Erstellung von Brandschutz- und Fluchtwegsplänen, VEXAT-Explosionsschutzkonzepten oder VEXAT-Explosionsschutzdokumenten, sowie die Auslegungen von Brandschutzmaßnahmen. Als Betriebsanlagen-Coach werden die Betriebsanlagen-Beratungen von DRIMAS unter bestimmten Voraussetzungen von der WKO OÖ gefördert.

Die aktuelle Brandschadenstatistik der Brandverhütungsstelle OÖ finden Sie hier online.